urban verticality
design studio: urban verticality
date: winter semester 2020
type: short design studio – Kurzentwerfen (KE)
university: faculty of architecture, university of innsbruck
department: is.d – institute for structure and design
tutors: robert r. neumayr, josip “papa smurf” bajcer, romina “powers” hafner
Kurzentwerfen is a short but intense 5-week design studio for all first year students at the faculty of architecture, where they get introduced to basic design tools and techniques.
Das Thema von KE1 ist heuer „Stadt“. Wir werden uns in dieser Übung mit der Stadt als dreidimensionalem Raum beschäftigen. Traditionell ist unser Verständnis von Stadt, und daher auch von den sozialen Räumen der Interaktion, denen die Stadtmorphologie einen semiologischen Rahmen gibt, von Zweidimensionalität geprägt. In unserer Wahrnehmung – und folglich auch in unserer Vorstellung – sind die Länge und Breite (also die X- und Y-Ausdehnung) einer Stadt wesentlich größer als die Höhe ihrer Gebäude (also die Z-Achse), was unseren analytischen und gestalterisch-kreativen Spielraum einschränkt.
Wir wollen und daher nun fünf Wochen lang mit der Vertikalität von Stadtformen beschäftigen und so unseren urbanen Entwurfsraum erweitern und unser architektonisches Instrumentarium für komplexere dreidimensionale Operationen im Stadtraum schärfen.
Städte können aus verschiedensten Gründen verstärkte dreidimensionale Konturierungen aufweisen. Zuallererst gilt dies für Stadtstrukturen, die auf stark akzentuierten Topographien (z.B. Rio de Janeiro, Lima, Mexico City, …) oder an Kratern, Klippen, etc. errichtet sind. Dabei folgt die Stadtlandschaft dem wechselnden Niveau der Landschaft, während die Gebäude gleich hoch bleiben, dreidimensionale Räume und Zwischenräume, also das, was uns eigentlich interessiert, entstehen dabei nicht.
Interessanter für uns sind jene dreidimensionalen Stadtlandschaften, die durch die Verdichtung von Städten oder Stadtteilen entstehen. Durch die Entwicklung der Gebäude in die dritte Dimension entstehen zwischen den einzelnen Volumina („Volumes“) nicht nur dreidimensionale Straßenräume („Voids“) als Verbindung und Infrastruktur, sondern auch vertikale Innenräume („Interiorities“) als komplexe Lebens-, Arbeits- und Erfahrungsräume. Die zunehmende räumliche Verdichtung der Großstädte bedingt durch Bevölkerungswachstum und Landflucht verstärken diese Entwicklung. Städte wie Hongkong oder New York stehen schon früh für diese Entwicklung, wobei Manhattan durch den starken Kontrast zwischen seinem streng rechtwinkeligen Raster und der dazu im Kontrast stehenden dreidimensionalen Vielfalt besonders interessant ist.
In diesem Semester werden wir uns mit einem Teil von Manhattan, dem dichtesten Stadtteil von NY beschäftigen, und zwar mit Midtown Manhattan, jenem Teil der Stadt, der unmittelbar an das südliche Ende des Central Park angrenzt. Dieser Stadtteil ist nicht nur gerade einer starken Nachverdichtung ausgesetzt, sondern weist zurzeit auch eine extrem heterogene dreidimensionale Entfaltung auf. Jede Gruppe wird einen Teil dieses Stadtteils als Kartonmodell nachbauen und so dessen dreidimensionale Struktur und die zugehörigen Eigenschaften (Höhen, Footprint, Dichte, …) analysieren. Diese Modelle können am Ende der Übung wiederum zu einem Gesamtmodell zusammengestellt werden und ergeben dann ein maßstäbliches Gemeinschaftsmodell des untersuchten Stadtbereichs.
Jedes Einzelmodell dient im weiteren Verlauf der Übung als Experimentierfeld für die eigene städtebauliche dreidimensionale Nachverdichtung.
Die Idee der (nachträglichen) dreidimensionalen Schichtung und somit Verdichtung der Stadt beschäftigt seit Jahrhunderten Architekten, Planer, die im Laufe der Zeit zahlreiche urbane Modelle und Visionen entwickelt haben. Insbesondere während des Modernismus (in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts), als neue Materialien, Technologien und Fabrikationsmethoden wie die Automatisierung neue konstruktive und gestalterische Möglichkeiten und gleichzeitig zum ersten Mal scheinbar die Perspektive auf eine nachhaltige Verbesserung der globalen Lebenssituation eröffneten, entstanden viele dieser Utopien, die gleichzeitig technologische und ideologische Wunschmaschinen waren.
Wir werden uns heuer 8 von diesen Stadtutopien genauer ansehen und deren Idee, Aufbau, Funktionen, Erschließung und vor allem Konstruktion analysieren. Die daraus gewonnen Erkenntnisse wird jede Gruppe dazu verwenden, ihre eigene dreidimensionale Stadtutopie räumlich und konstruktiv zu entwickeln und zu realisieren.
universicality | vertical university campus
design studio: universicality – vertical university campus
date: summer semester 2020
type: one semester design studio
university: faculty of architecture, university of innsbruck
department: is.d – institute for structure and design
tutors: robert r. neumayr, josip bajcer
Der klassische Universitätscampus, der als traditionelle Typologie vor allem im anglo-amerikanischen Raum schon immer schon weit verbreitet war, findet in den letzten Jahren auch außerhalb dieser Länder vermehrt Anwendung (z.B. WU Camus (Wien), Lasalle College of Arts (Singapore)), wobei die funktionalen Vorzüge, eine Reihe von miteinander verbundenen Universitätsfunktionen um einen gemeinsamen, multi-funktionalen, öffentlichen, grünen Raum anzuordnen, heute mehr und mehr unter dem Blickwinkel der Ökologie und Nachhaltigkeit zu sehen sind.
Der hohe horizontale Flächenverbrauch eines klassischen Campus bedingt allerdings, dass derartige Universitätstypologien, wenn sie nicht historisch gewachsen sind, nur an der städtischen Peripherie angeordnet werden können, und nicht etwa in urbanen Zentren, wo die Erreichbarkeit und Erschließung ungleich einfacher wäre und sich durch die Nähe zu anderen städtischen Funktionen Synergieeffekte erzielen lassen.
Ziel dieses Entwurfssemesters ist es daher, einen vertikalen grünen Universitätscampus zu entwickeln, die Vorteile dieser traditionellen Universitätsorganisation mit den Vorzügen der zentralen städtischen Lage verbindet und damit eine zeitgemäße Antwort auf die gegenwärtigen Anforderungen an eine Bildungsinstitution geben kann. Dabei sollen im Zusammenspiel mit den vorhandenen stadträumlichen Situationen neue urbane Vernetzungen und Hybridfunktionen entwickelt werden, wobei besonderes Augenmerk auf den Übergang zwischen vertikalem Unicampus und dem umgebenden Stadtraum gelegt werden soll.
made to measure | building and skin
design studio: made to measure – building and skin
date: winter semester 2019
type: short design studio – Kurzentwerfen (KE)
university: faculty of architecture, university of innsbruck
department: is.d – institute for structure and design
tutors: robert r. neumayr, josip bajcer, romina hafner
Kurzentwerfen is a short but intense 5-week design studio for all first year students at the faculty of architecture, where they get introduced to basic design tools and techniques.
The studio made to measure | building and skin will look into the typology of the skyscraper in order to investigate the programmatic, technological, urban, and cultural conditions that determine the relation between a building and its facade.
Students will learn about the different typologies and types of skyscrapers, their history, construction, program, and circulation and analyze various facade systems in order to later on develop their own design of a high rise building as a meaningful combination of program, structure and facade within the given context of a dense urban environment.
Recent designs of dresses and other pieces of clothing, that establish a link between a tailored surface and the contemporary cultural condition by using innovative materials, patterns, cuts, shapes, techniques, or concepts will serve as starting points for the students’ own exploration into the field of (building and) skin, leading from analysis and abstraction to re-contextualization and the design of a suit-tailored building skin responding to the building’s internal and external parameters.